Bright Future, Newland
Im sehr ärmlichen Bezirk „Newland“, nahe Moshi Stadt werden einkommensschwache Familien unterstützt und den Frauen Fachwisssen, Aufklärung und Arbeit vermittelt, während ihre Kinder den eigens betriebenen Kindergarten besuchen dürfen. Unser „Bright Futre“ Projekt gibt es erst seit anfangs 2023, aber die ersten Fortschritte, sind bereits ersichtlich. Sei dies durch den Start der ersten Kleingeschäfte, welche den Familien zusätzliches Einkommen generieren oder der erfolgreiche Abschluss der ersten Kindergarten Klasse und die damit verbundene Einschulung von 25 Primarschülern im Januar 2024.
Sehr stolz sind wir auch auf die ersten Schritte in unserem „Women Empowerment“ Projekt. Ausgewählte Frauen im Alter von 25-60 Jahren, welche das Vertrauen unserer Projektleiterin Sarah gewinnen konnten, arbeiten in einer sogenannten Arbeitsgemeinschaft. Das heisst, mit einem zur Verfügung gestellten Startkapital von TZS 140’000 (CHF 50), welches in einem Pot gegeben wurde, war es möglich beim Grosshandel verschiedenste Lebensmittel und alltägliche Dinge günstig einzukaufen und diese danach im Bezirk Newland zu verkaufen. Jede Woche am Sonntag kommen sie daher zusammen, tauschen sich aus und geben pro Person TZS 1’000 (CHF 0.35) aus ihren Erträgen zurück in den Pot und lassen so das Vermögen im Pot anwachsen, bis es irgendwann genügend gross ist, um daraus ein grösseres Geschäftsvorhaben einer dieser Frauen finanzieren zu können. Mittlerweile haben sie bereits ein Vermögen von über TZS 260’000 (CHF 95) erreicht.
Warum sie das machen? und dann noch mit Beträgen, die uns doch so winzig klein und unbedeutend erscheinen? Weil die Alternative wäre, Backsteine zu erstellen und aus dem Steinbruch weg ins Lager zu transportieren (5 Steine an der Anzahl, 4 auf dem Kopf, 1 in den Händen). Pro Backstein werden TZS 10 (CHF 0.0035) bezahlt, was bei 60 Transporten pro Tag gerade einmal zu einem täglichen Lohn von TZS 3’000 (CHF 1.10) führt. Gerade einmal 2 der 8 Frauen schafften es in die Sekundarschule, alle anderen konnten aufgrund finanzieller Begebenheiten nicht weiter zur Schule gehen und mussten eine Arbeit beginnen. Wieder einmal mehr sehen wir, wie grundlegend wichtig Bildung und Fachwissen ist.
Anfangs 2024 möchten wir weiteren Frauen die Chance bieten, an einem Näh-Projekt teilzunehmen. Darin sollen sie das Näh-Handwerk erlernen, Geld verdienen und dann weiteren Frauen helfen, in dem sie das Erlernte weitergeben.
Das Ziel ist es, dass Familien unterstützt werden, bevor sie auseinander zerbrechen und Kinder auf der Strasse landen oder in Heimen grosswerden. Jedem ist klar, dass Kinder, welche in einer intakten Familie aufwachsen, zukünftig eher im Stande sind für die eigene Familie zu sorgen. Da der Staat leider keinerlei eigens errichtete Auffangprogramm dafür zur Verfügung stellt, ist unsere Sozialarbeiterin und Lehrerin Sarah, vor Ort auch „Bibi“ (Grossmutter) genannt, jeden Tag in vollem Einsatz. Sie hat jahrelange Erfahrung als Sozialarbeitern und Lehrerin und hat zuvor in einem deutschen NGO in Moshi gearbeitet. Sie wird mit grossem Respekt behandelt und erreicht enorm viele Menschen in Newlan – wir sind froh, durften wir sie kennenlernen!