Länderinformationen Tansania

Tansania gehört zu den schönsten Reisedestinationen der Welt…

Tansania gehört zu den schönsten Reisedestinationen der Welt, da es vielfältig an Kultur, Natur, Tierwelt und Wildnis ist. Dennoch zählt es noch immer zu den Drittweltlandstaaten, in welchem besonders Kinder und Jugendliche unter den Umständen leiden, in welche sie hineingeboren werden. Mit 58 Millionen Einwohnern ist das Land in Bezug auf die Bevölkerung das sechstgrösste Land Afrikas. Die einkommensschwache Bevölkerung ist sehr oft auf sich alleine gestellt, da der Staat nicht ausreichende, stabile Rahmenbedingungen schafft und Korruption zum alltäglichen Leben gehört. Ungefähr 14 Millionen Menschen leben unter der nationalen Armutsgrenze von USD 21 pro Monat. Armut herrscht insbesondere in ländlichen Gebieten und unter jungen Menschen. So führt das alltägliche Leben sehr oft zum «nackten Überleben» in dieser Welt.

 
Obwohl wir der Überzeugung sind, dass gute Bildung zu einer chancenreicheren Zukunft führt, ist gute Bildung leider noch kein Garant dafür, nach erfolgreich absolvierter Ausbildung auch eine gut bezahlte Arbeit zu finden. Anders als wie in Europa wächst die Anzahl der jungen Bevölkerung in Tansania rasant schnell. Das Durchschnittsalter liegt gerade einmal bei 18 Jahren und so führt gerade diese Situation zu erhöhter Jungendarbeitslosigkeit (auch bei qualifizierten Studienabgänger), weil nicht genügend Arbeitsstellen vorhanden sind. Es reicht also nicht aus, «nur» den Zugang für gute Ausbildung zu ermöglichen. Umso wichtiger ist es aufzuzeigen, mit welchen Geschäftsideen ein selbständiges Business gestartet und aufgebaut werden kann. Das beginnt in der Marktanalyse, geht über zur Finanzplanung, Führung einer Buchhaltung oder Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen. Wirtschaftliche und politische Verhältnisse in Tansania verändern sich nur sehr langsam – wer also wartet, bis es eines Tages vielleicht einmal besser ist, wird ziemlich sicher zu kämpfen haben. 


Tradition, Brauchtum und Kultur sind grosser Bestandteil eines jeden Tansaniers und so ist es schwierig aus gegebenen familiären Systemen auszubrechen, besonders dann, wenn keine finanzielle Unabhängigkeit besteht. In jeder Familie ist meistens klar definiert, wer welchen Rang oder welche Rolle einnimmt, weshalb viele Tansanier, egal ob Mann
oder Frau manchmal auch ein sehr geringes Selbstvertrauen in sich und die
eigenen Fähigkeiten entwickeln. Des Weiteren sind auch Aberglaube oder der
Glaube an Hexenkraft noch immer weit verbreitet, was verhindert, dass Krankheiten
wie Depressionen oder starke körperliche Behinderungen nicht richtig behandelt
werden. Vielen Menschen fehlt zudem auch das Verständnis für die Problematik von
Depressionen oder unterschätzen die Wichtigkeit, diese zu behandeln oder haben
schlicht und einfach nicht die Mittel sich medizinische Unterstützung zu
besorgen. Dies führt meiner persönlichen Meinung nach früher oder später zu
irrationalen und fatalen Entscheidungen. Warum sonst würde eine Mutter ihr Kind
auf der Strasse oder bei Verwandten/Bekannten zurücklassen, wenn sie nicht
unter Depressionen leidet oder sich in anderen aussichtslosen Lebensumständen durchs
Leben kämpft. Deshalb noch immer in Afrika weitverbreitet, sind sogenannte
«Extended Families», wo Kinder zusammen mit ihren Cousinen und Cousins
aufwachsen. Nicht selten entsteht diese Situation aus der Not, deren
Konsequenzen, vor allem in Bezug auf das Wohlergehen der «fremden Kinder» in
diesen Familien, erst in späteren Jugendjahren ersichtlich werden. Als Nichte
bei einer Tante zu leben, solange sie selbst eigene Kinder aufzieht, bedeutet
in den meisten Fällen, dass man stets als 2.-rangig angesehen wird. Auch können
«fremde» Kinder zu mehr Hausarbeit gedrängt oder strenger erzogen werden.

 

Ebenfalls dem hierarchischen Denken geschuldet,
werden Frauen selbst heute noch in tiefere hierarchische Stufen eingeordnet.
Nicht selten führt dies dazu, dass Mädchen und Frauen durch die zugeteilte
Rolle nur erschwert Zugang zu Bildung und Arbeit erhalten. Solange eine Frau
also in einer intakten Familie lebt, stellt dies kein grosses Problem dar.
Sobald Ehen oder Beziehungen aber auseinandergehen, kommen Frauen ins Straucheln.
Ich würde sagen, vergleichbar wie in der Schweiz vor 50 Jahren, wo die Abhängigkeit
zwischen Frau und Mann erheblich grösser war.

 

«Gerade die Unterstützung von Frauen aus
ärmlichen Verhältnissen trägt zur Stabilität und zum Wohlstand in der Region
bei, sind Frauen doch die treibende Kraft jeglicher Veränderung.» 
Aussage auf der Homepage des EDA – Schweiz&Tansania